Welpenbrief


Lieber Welpenkäufer, ich wünsche Ihnen, dass aus dem kleinen Welpen ein gesunder, schöner, selbstbewusster Zwergpinscher, und ein treues Familienmitglied wird.
Bevor Sie Ihren Zwergpinscher-Welpen abholen, finden Sie in diesem Welpen-Brief vorab einige Gedanken auf dem Weg ins Neue Zuhause.


Die Heimfahrt mit dem Welpen

Vermutlich werden Sie Ihren neuen vierbeinigen Freund mit dem Auto transportieren. Nehmen Sie eine zweite Person mit, die sich während der Fahrt um den Welpen kümmern kann.
Die Begleitperson sollte bei dieser ersten Fahrt den Welpen auf / neben den Schoß in einer Transportbox oder in den Fußraum des Fahrzeuges nehmen. Im hinteren Bereich des Fahrzeuges schwankt der Wagen stärker; das kann Übelkeit und / oder Angstgefühle auslösen. Nehmen Sie sich vorsorglich eine Decke, ein Handtuch o.ä. mit, falls dem Welpen während des Transportes übel wird und er sich übergeben muss.

Es ist ungemein wichtig, dass der junge Hunde seine erste Fahrt mit dem Auto mit positiven Empfindungen verknüpft - die ersten Erlebnisse im Auto sind häufig prägend für sein weiteres Leben und es gilt dafür zu sorgen, dass der Hund auch später noch gern mit Ihnen im Auto mitfährt.

Wenn die Heimfahrt länger dauert, sollten Sie den Welpen unbedingt unterwegs sein "Geschäft" verrichten lassen. Der Welpe sollte hierzu ein Halsband / besser Geschirr und eine Leine tragen. Noch erkennt der junge Zwergpinscher Sie nicht als seinen Besitzer, sodass er bei einem Halt womöglich von Ihnen wegläuft.

Beugen Sie hier möglichen Unfällen vor.

 

Im neuen Zuhause angekommen


Vermeiden Sie bitte in den ersten Tagen der Eingewöhnung zu viel Unruhe und "Besichtigungen" durch andere Menschen.

Die Trennung von den Geschwistern ist für Ihren kleinen Zwergpinscher Belastung genug.
Er muss sich erst einmal in der neuen Familie orientieren. Gönnen Sie ihm ca. 2 Wochen Eingewöhnungszeit, bevor die ersten Besuchermassen anrücken.
Der Welpe soll nach der Ankunft im neuen Zuhause die Möglichkeit erhalten, alles im Haus bzw. der Wohnung zu erkunden.

Soll er bestimmte Räume nicht betreten, so muß dieses Verbot vom ersten Moment angelten.


Meiden Sie mit dem Hund glatte, rutschige Fußböden (insbesondere PVC, Fliesen o.ä.). Decken Sie diese Flächen mit Teppich oder anderem rutschfesten Material ab.

Die Fehlbelastung des unfertigen Stützapparates (Knochen, Gelenke, Sehnen, Muskeln etc.) kann zu bleibenden Schäden führen.

 

Die erste Nacht


Muss der Welpe die Nacht allein verbringen, wird er schreckliche Verlassensängste haben und laut nach seiner Mutter und den Geschwistern schreien. Tun Sie ihm das nicht an!!!
Soll der Welpe nicht im Schlafzimmer neben Ihrem Bett liegen dürfen, so sollten Sie sich in den ersten Tagen auf einer Liege in den Raum niederlegen, in dem der Welpe schlafen soll.

Dann fühlt er sich nach der Trennung von seinen Geschwistern nicht so verlassen. Außerdem bekommen Sie seine nächtliche Unruhe mit, wenn die Blase drückt.

Falls Sie den kleinen Zwergpinscher an den Aufenthalt in einem Welpenlaufstall/-Gehege gewöhnen wollen, so sollte dies schrittweise erfolgen.
Keinesfalls sollte die Unterbringung in einen Raum oder in den Zwinger unter dem Motto stehen: "Er soll ruhig schreien - da gewöhnt er sich schon daran…".

Der Welpe gewöhnt sich nicht, sondern er resigniert!

Als Rudeltier braucht er seine Familie um sich herum; dabei ist es erst einmal nebensächlich, ob es sich um Zwei- oder Vierbeiner handelt.

 

Liege & Schlafplatz


Weisen Sie dem jungen Hund einen festen Platz in seinem neuen Zuhause zu.

Bei der Wahl eines Hundekorbes denken Sie bitte daran, dass der Welpe unter Umständen den neuen superteuren Liegeplatz zernagt /Zerfledert.

Wählen Sie einfache, strapazierfähige Materialien, die Sie leicht und gut reinigen können.

Egal, ob Sie Ihrem Hund eine flauschige Decke, ein Hundekissen, einen Korb oder ein Hundesofa anbieten - der neue Platz gehört nur dem kleinen und später dem großen Hund; er ist für alle anderen Hausgenossen tabu!

Soll der Hund nicht Ihr Sofa oder Ihr Bett in Beschlag nehmen, so verweigern Sie bitte freundlich, aber bestimmt, bereits dem Welpen den Zugang dazu.

Auch wenn es schwerfällt - aus dem kleinen niedlichen Hundekind wird garantiert ein großer Hund.

 

Stubenreinheit


Der kleine Zwergpinscher "muss" eigentlich immer: vor dem Schlafengehen, nach dem Aufwachen, nach dem Fressen, beim Spielen... 

Bitte stoßen Sie den jungen Hund niemals mit der Nase in sein "Geschäft", falls er es doch mal im Haus verrichtet hat. Das ist absolut unangebracht!!!


Eine Kontrolle des Schließmuskels ist bei Welpen erst etwa mit der zwölften Woche möglich. Es ist daher nur durch Aufpassen möglich, dass die kleinen Bächlein dort erledigt werden, wo Sie es wünschen.
Je aufmerksamer und je konsequenter Sie in der ersten Zeit sind, um so schneller wird der Welpe stubenrein.

Immer wenn Sie den Eindruck haben, dass „es" gleich passieren wird, nehmen Sie den Welpen hoch und tragen Sie ihn nach draußen.

Loben Sie ihn ausgiebig, wenn er sein Geschäft tatsächlich draußen verrichtet. Doch nicht nur das Lob zählt, Sie können außerdem immer das gleiche Wort benutzen, wenn der Welpe gerade "dabei" ist und seine Pfütze gerade dort verrichtet, wo es Ihnen genehm ist.

Sagen Sie ihm z.B., dass er ein "feiner Hund" ist - Sie werden feststellen, daß der intelligente junge Hund schon innerhalb kurzer Zeit den Zusammenhang zwischen diesen Worten und der Verrichtung herstellen kann.

 

Bewegung & Treppensteigen


Der Zwergpinscher braucht viel freie Bewegung an der frischen Luft. Aber bitte machen Sie mit dem kleinen Welpen keine Gewaltmärsche!

Das Knochengerüst, die Gelenke und Bänder sind für eine Dauerbelastung noch nicht gefestigt und könnte bleibende Schäden davontragen.
Gehen Sie in der ersten Zeit mehrfach am Tag wenige Minuten (ca. 10 Min.) mit dem neuen Hausgenossen "Gassi".

Nach und nach können Sie die Anzahl der Runden reduzieren und dafür die Dauer der Spaziergänge verlängern.Bis zu seinem 6. Lebensmonat sollte der junge Zwergpinscher nicht ständig (!) länger als ca. 30 - 45 Minuten am Stück spazieren gehen. Der kleine Kerl kann in seinem Leben noch genug laufen.

Achten Sie darauf,daß, wenn Sie andere Hunde- und insbesondere Welpenbesitzer treffen, sich Ihr junger Hund nicht überanstrengt.
Häufig genießen die jungen Hunde die Kontakte mit Artgenossen ungemein, verausgaben sich aber beim Spielen bis zur totalen Erschöpfung.

Nehmen Sie Ihren jungen Hund rechtzeitig beiseite und gönnen ihm Ruhe.

Vor dem Alter von ca. 11 Monaten sollte Ihr junger Zwergpinscher nicht am Fahrrad laufen. Erst nach der Geschlechtsreife (Abschluss des Knochenwachstums) ist der Stützapparat so weit gefestigt, dass er größere Anstrengungen ohne bleibende Schäden überstehen kann.

Der junge Hund sollte nach Möglichkeit in den ersten 6 Lebensmonaten nicht ständig (!) lange Treppen steigen. Sicherlich wird er keinen Schaden davontragen, wenn er gelegentlich einige Treppenstufen läuft.


Sollte er jedoch regelmäßig und dauerhaft Treppen laufen müssen, so ist es ratsam, den jungen Hund zu tragen, damit die Gelenke und Hüften des jungen Tieres geschont und nicht durch ständiges treppauf / treppab überanstrengt werden.


Besonders bei Rüden könnte sich dadurch die Hoden in den Leistenkanal zurückziehen und nicht wieder zurück in den Hodensack fallen. (Was eine kostspielige OP nachsichziehen kann).

 

Kind und Hund


Bitte bringen Sie Ihren Kindern bei, dass sie den Hund immer dann streicheln dürfen, wenn der junge Hund aktiv, d.h. wach ist.

Liegt er auf seinem Platz und schläft, so soll er dort nicht gestört werden!
Kinder ahmen Erwachsene gerne nach. Bitte achten Sie darauf, dass Ihre kleinen Kinder dem Hund keine Befehle erteilen - sie verunsichern und irritieren das Hundekind.

Lassen Sie Ihre Kinder nicht mit dem Welpen alleine spazieren gehen. Es gibt zu viele unbekannte Situationen, die Ihre Kinder nicht richtig einschätzen und

die unter Umständen für sie selber oder den jungen Hund zur Gefahr werden können.

Auch ältere Kinder sollten nicht mit einem ausgewachsenen Jung Zwergpinscher unterwegs sein, solange der Hund nicht absolut gehorsam ist

und ihn die Kinder kräftemäßig an der Leine kontrollieren können.