Schnauzer

URSPRUNG: Deutschland.

DATUM DER PUBLIKATION DES GÜLTIGEN ORIGINAL-STANDARDES: 06. 04. 2000.

VERWENDUNG:

Wach- und Begleithund.

KLASSIFIKATION FCI:

Gruppe 2 Pinscher und Schnauzer - Molossoide - Schweizer Sennenhunde und andere Rassen.

Sektion 1 Pinscher und Schnauzer.
Ohne Arbeitsprüfung.

KURZER
GESCHICHTLICHER ABRISS :

Ursprünglich benutzte man den Schnauzer im süddeutschen Raum als Stallhund, denn er fühlte sich in der Gesellschaft von Pferden besonders wohl. Mit Eifer lauerte er allen Nagetieren auf, um sie im Handumdrehen zu töten, was ihm sehr früh im Volksmund den Samen Rattler einbrachte. Bei der Gründung des Pinscher-Schnauzer-Klubs im Jahre 1895 wurde er als rauhhaariger Pinscher
geführt.

ALLGEMEINES
ERSCHEINUNGSBILD:

Mittelgroß, kräftig, eher gedrungen als schlank, rauhhaarig.

WICHTIGE PROPORTIONEN:

• Quadratischer Bau, wobei die Widerristhöhe etwa der Rumpflänge entspricht. • Die Gesamtlänge des Kopfes (Nasenspitze bis Hinterhauptbein) entspricht der Hälfte der Rückenlänge (Widerrist bis Rutenansatz).

VERHALTEN/CHARAKTER (WESEN):

Typische Wesenszüge sind sein lebhaftes Temperament, das mit bedächtiger Ruhe gepaart ist. Bezeichnend sind sein gutartiger Charakter, seine Spiellust und die sprichwörtliche Anhänglichkeit an seinen Herrn.
Er ist sehr lieb zu Kindern, unbestechlich, wachsam und dennoch kein Kläffer. Hochentwickelte Sinnesorgane, Klugheit, Ausbildungsfähigkeit, Unerschrockenheit, Ausdauer und Widerstandfähigkeit gegen Witterung und Krankheiten geben dem Schnauzer alle Voraussetzungen für einen hervorragen-
den Familien-, Wach- und Begleithund, der auch Gebrauchshundeeigenschaften besitzt.

KOPF:

OBERKOPF:

Schädel: Kräftig und langgestreckt, ohne stark hervortretendes Hinterhauptbein. DerKopf soll zur Wucht des Hundes passen. Die Stirn ist flach und verläuft faltenlos und parallel zum Nasenrücken.

Stop: Erscheint durch die Brauen deutlich ausgeprägt.
GESICHTSSCHADEL:

Nasenschwamm: Die Nasenkuppe ist gut ausgebildet, mit großen Öffnungen und iststets schwarz.

Fang: Er endet in einem stumpfen Keil. DerNasenrücken ist gerade.

Lefzen: Schwarz, fest und glatt an den Kiefern anliegend, Lefzenwinkel geschlossen.

Kiefer/Zähne: Kräftiger Ober- und Unterkiefer. Das vollständige Scherengebiß (42 Zähne gemäß der Zahnformel) ist kräftig entwickelt, gut schließend und rein weiß. Die Kaumuskulatur ist kräftig entwickelt, doch darf keine stark ausgebildete Backenbildung die rechteckige Kopfform (mit Bart) stören.

Augen: Mittelgroß, oval, nach vorne gerichtet, dunkel, mit lebhaftem Ausdruck;
Lider gut anliegend.

Ohren: Klappohren, hoch angesetzt, V-förmiig, die Ohrinnenkanten an den Wangen anliegend und gleichmäßig getragen, nach vorn in Richtung Schläfe gedreht, wobei die parallele Faltung den Oberkopf nicht überragen soll.

HALS:

Der starke, muskulöse Nacken ist erhaben gewölbt. Der Hals geht harmon-isch in den Widerrist über. Kräftig aufgesetzt, schlank, edel geschwungen und zur Wucht des Hundes passend. Die Kehlhaut liegt straff und faltenlos an.

KÖRPER:

Obere Profillinie: Vom Widerrist ausgehend, nach hinten leicht abfallend.

Widerrist: Er bildet die höchste Stelle der Obelinie.

Rücken: Kräftig, kurz und stramm.

Lenden: Kurz, kräftig und tief. Der Abstand vom letzten Rippenbogen bis zur Hüfte ist kurz, damit der Hund kompakt wirkt.

Kruppe: In leichter Rundung verlaufend, unmerklich in den Rutenansatz übergehend.

Brust: Mäßig breit, im Querschnitt oval, bis zu den Eilenbogen reichend. Die Vorbrust ist durch die Brustbeinspitze markant ausgebildet.

Untere Profillinie und Bauch: Flanken nicht übermäßig aufgezogen, mit der Unterseite des Brustkorbes eine schön geschwungene Linie bildend.

RUTE:

Naturbelassen.

GLIEDMASSEN

VORDERHAND:

Allgemeines: Die Vorderläufe sind, von vorn gesehen, stämmig, gerade und nicht eng gestellt. Die Unterarme stehen, seitlich gesehen, gerade.

Schultern: Das Schulterblatt liegt fest dem Brustkorb an. ist beiderseits der Schul-
terblattgräte gut bemuskelt und überragt oben die Dornfortsätze der Brustwirbel.
Möglichst schräg und gut zurückgelagert,beträgt der Winkel zur Waagrechten ca. 50°.
Oberarm: Gut am Rumpf anliegend, kräftig und muskulös, Winkel zum Schulterblatt etwa95°bis105:.

Ellenbogen: Gut anliegend, weder aus- noch einwärts drehend.

HINTERHAND:

Allgemeines: Von der Seite gesehen schräg gestellt, von hinten betrachtet parallel verlaufend, nicht eng gestellt.

Oberschenkel: Mäßig lang, breit und kräftigbemuskelt.

Knie: Weder ein- noch auswärts gedreht.

Unterschenkel: Lang und kräftig, sehnig, in ein kraftvolles Sprunggelenk übergehend.

Sprunggelenk: Ausgeprägt gewinkelt, kräftig, stabil, weder nach innen noch nach
außen gerichtet.

Hintermittelfuß: Senkrecht zum Boden stehend.

Hinterpfoten: Etwas länger als die Vorderpfoten, Zehen eng aneinanderliegend und gewölbt, Nägel kurz und schwarz.

GANGWERK:

Der Zwergpinscher ist ein Traber. Der Rücken bleibt in der Bewegung fest und relativ ruhig. Der Bewegungsablauf ist harmonisch, sicher, kraftvoll und ungehemmt, bei guter Schrittweite. Typisch für den Trab istein raumgreifender, gelöster und flüssiger Bewegungsablauf, mit kräftigem Schub und freiem Vortritt.

HAUT: Am ganzen Körper eng anliegend.

HAARKLEID

HAAR: Kurz und dicht, glatt anliegend und glänzend, ohne kahle Stellen.

FARBE:

• Einfarbig: Hirschrot, rot-braun bis dunkelrot-braun.

• Schwarzrot: Lackschwarzes Haar mit roten bzw. braunen Abzeichen. Anzu-
streben ist ein möglichst dunkler, satter, scharf abgegrenzter Brand. Die Abzei-
chen verteilen sich: über den Augen, an der Halsunterseite, am Mittelfuß der
Vorderläufe, an den Pfoten, an den Innenseiten der Hinterläufe und unter der
Rutenwurzel. Zuei gleichmäßige, voneinander sauber abgegrenzte Dreiecke
an der Vorbrust.

GRÖSSE UND GEWICHT:

Widerristhöhe: Rüden und Hündinnen: 45 bis 50 cm.

Gewicht: Rüden und Hündinnen: 14 bis 20 kg.
FEHLER:

Jede Abweichung von den vorgenannten
Punkten muß als Fehler angesehen werden,
dessen Bewertung in genauem Verhältnis
zum Grad der Abweichung stehen sollte.

Insbesondere

•Plumper oder leichter, niedriger oder hochläufiger Bau.
• Schwerer oder runder Oberkopf.
• Stirnfalten.
• Kurzer, spitzer oder schmaler Fang.
• Zangengebiß.
• Helle, zu kleine oder zu große Augen.
• Tief angesetzte oder sehr lange, unterschiedlich getragene Ohren.
• Lose Kehlhaut.
• Zu langer, aufgezogener oder weicher Rücken.
• Karpfen rücken
•Abfallende Kruppe.
•Lange Pfoten.
•Paßgang.
•Steppender Gang.
•Dünnes Haar.
•Stichelungen, Aalstrich, dunkler Sattel und verblaßtes oder aufgehelltes Haarkleid.
•Über- oder Untergröße bis zu 1 cm.

SCHWERE FEHLER:

• Mangelnder Ausdruck des Geschlechts (z. B. rüdenhafte Hündin).
• Windiges Aussehen.
• Apfel kopf.
• Nicht parallele Kopflinien.
• Nach außen gedrehte Ellenbogen.
• Unterstellte Hinterhand.
• Steile oder faßbeinige Hinterhand.
• Nach innen gedrehte Sprunggelenke.
• Über- oder Untergröße von mehr als 1 cm und weniger als 2 cm.

AUSSCHLIESSENDE FEHLER:

• Mißbildungen jeglicher Art.
• Mangel hafter Typ.
• Gebißfehler wie Vorbiß, Rückbiß, Kreuzbiß.
• Grobe Fehler in den einzelnen Regionen wie Gebäudefehler, Haar- und Farbfehler.
• Über- oder Untergröße von mehr als 2 cm.
• Scheues, aggressives, bösartiges, übertrieben mißtrauisches, nervöses Verhalten.

N.B.: Rüden müssen zwei offensichtlich normal entwickelte Hoden aufweisen, die
sich vollständig im Hodensack befinden.